340 KM Radfahren auf dem Vennbahnweg – an einem Tag

Ein sehr langer Tag im Sattel. Das war unser Ziel für den Vatertag.

Aus der Idee, in der Eifel zu radeln, um mit dem Rennrad ein paar Höhenmeter zu sammeln, entstand eine 3-Länder-Tour auf dem Vennbahnweg von Deutschland, durch Belgien nach Luxemburg.

Die Tour war mit insgesamt 340km die längste Strecke, die wir bisher an einem Tag gefahren sind.

Schau:

Es ist fünf Uhr morgens. Es wird langsam hell, es nieselt und die Temperatur beträgt etwa 8° Celsius. Wir haben beide sehr schlecht geschlafen und sind trotz viel Kaffee nicht ganz fit.

Von Hochneukirch, einem kleinen Dorf in der Nähe von Mönchengladbach, fahren wir zunächst über unsere üblichen Trainingsstrecken nach Eschweiler. Es geht tendenziell bergauf, und der Wind kommt von vorne.

Genau die Konstellation, die du zu dieser Tageszeit nicht willst.

In Eschweiler treffen wir Jan-Niklas vom Embrace The World Cycling Team. Er kennt die Gegend sehr gut und hat sich spontan angeboten, uns zur Vennbahn zu führen und ein paar Kilometer zu begleiten.

Der Vennbahnradweg ist der „längste grenzüberschreitende, zusammenhängende Rad- und Wanderweg in Europa auf stillgelegten Bahntrassen“(StaedteRegionAachen)

Sie hat eine Gesamtlänge von 130 km mit durchschnittlichen bahntypischen, sehr geringen Steigungen von ein bis zwei Prozent.

Es ist acht Uhr morgens, als wir endlich an der Vennbahn ankommen. Von nun an geht es abseits der belebten Straßen ohne Ampeln und andere Hindernisse nach Luxemburg.

Der Radweg ist in einem hervorragenden Zustand und so früh am Morgen ist noch nicht viel Verkehr. Es gibt immer wieder kleinere Schotterpassagen, die auch mit dem Rennrad gut zu fahren sind.

Wir sind jetzt schon seit sechs Stunden unterwegs und der Kopf wird müde. Doch die schönen Landschaften rechts und links der Vennbahn motivieren uns, weiterzufahren.

Kilometer 160. Troisvierges, das Ende des Vennbahnwegs, und unser Mittagsstopp sind ganz nah. Voller Vorfreude auf eine gute Portion Nudeln checken wir die Karte … nur um festzustellen, dass wir vor 40 Kilometern die falsche Abzweigung genommen haben!

Leider fuhren wir nicht links in Richtung St. Vith, sondern folgten dem Weg geradeaus in Richtung Malmedy.

Ein schwerer Fehler, der uns fast 2 Stunden und 30 zusätzliche Kilometer und einige Höhenmeter kostet!

Nach 190 Kilometern erreichen wir schließlich das Ende der Vennbahn in Troisvierges.

Wir wollen einfach nur runter vom Rad, ins Warme und endlich etwas Richtiges zu essen bekommen. Mein Vater, der in Troisvierges auf uns wartete, fand ein tolles Restaurant, das etwas länger für uns geöffnet hatte.

Wir stärken uns mit Spaghetti Carbonara und Lasagne. Es gibt auch alkoholfreies Bier mit Sprite. „Panache“ ist der Name des Getränks hier.

Nach einer Stunde müssen wir wieder auf das Fahrrad steigen, um vor Sonnenuntergang wieder zu Hause zu sein.

Auf dem ersten Kilometer rollen wir gemütlich bergab, aber dann geht es plötzlich mit vollem Magen 10% bergauf. Toll!

Wir motivieren uns mit der Tatsache, dass es von nun an tendenziell bergab geht und wir auf dem Heimweg hauptsächlich Rückenwind haben werden.

Nachdem wir den Hügel gemeistert haben, holen wir Zeit auf. Wir wechseln alle paar Kilometer bei der Führungsarbeit und radeln relativ locker 40 Kilometer pro Stunde im Durchschnitt.

Trotz unserer hohen Geschwindigkeit wird es langsam dunkel und wir sind immer noch mehr als 30 Kilometer von zu Hause entfernt.

Nach 340 Kilometern und über 13 Stunden im Sattel, erreichen wir Holzweiler. Von hier aus sind es nur noch 10 Kilometer bis nach Hause.

Inzwischen ist es jedoch dunkel. Ohne die richtige Beleuchtung ist es unmöglich, sicher weiterzukommen. Wir beschließen, unsere Tour hier zu beenden, um uns und andere nicht zu gefährden.

Wir freuen uns sehr, dass wir unser Ziel von 300 Kilometern nicht nur erreicht, sondern mit 40 zusätzlichen Kilometern auch deutlich übertroffen haben.

Die Beine fühlen sich noch gut an und wir sind uns einig, dass wir noch ein paar Kilometer weiterfahren könnten.

Nächstes Ziel 400 Kilometer!?

Ein spontanes Projekt des Universal Traveller Cycling Club (UTCC) .

Deutscher Zeitungsartikel über unsere Tour